Was ist Manuka-Honig eigentlich?

Bevor wir uns den Auswirkungen auf den Blutzucker widmen, lass uns einen kurzen Blick auf die Besonderheiten dieses Honigs werfen. Manuka-Honig stammt aus Neuseeland und wird aus dem Nektar der Südseemyrte (Leptospermum scoparium) gewonnen. Das Besondere ist sein hoher Gehalt an Methylglyoxal (MGO) – einer natürlich vorkommenden Substanz, die in keinem anderen Honig in dieser Konzentration vorkommt. Der MGO-Wert wird auf dem Etikett angegeben und gilt als Qualitätsmerkmal: Je höher der Wert, desto intensiver und seltener der Honig.

Neben MGO enthält Manuka-Honig – wie jeder andere Honig – verschiedene Zuckerarten, vor allem Fructose und Glucose. Der Zuckergehalt liegt je nach Sorte bei etwa 75–82 %. Damit ist er also kein zuckerfreies Produkt, sondern eine natürliche Süßungsquelle.

Was ihn dennoch interessant macht, ist seine Wirkung auf den Blutzuckerspiegel. Diese unterscheidet sich aufgrund seines glykämischen Indexes deutlich von Haushaltszucker. Viele, die auf industriellen Zucker verzichten möchten, nutzen Manuka-Honig bewusst als eine bekömmlichere Alternative.

 

Wie wirkt sich Manuka-Honig auf den Blutzucker aus?

Wenn du an Diabetes leidest, ist nicht nur die Menge an Zucker entscheidend, sondern auch, wie schnell er in das Blut gelangt. Diese Geschwindigkeit misst der glykämische Index (GI). Ein hoher GI bedeutet einen schnellen und starken Blutzuckeranstieg, während ein niedriger GI für einen langsameren, moderateren Anstieg sorgt. Das ist der Punkt, an dem die Diskussion um Manuka-Honig für Diabetiker spannend wird.

Manuka-Honig ist, wie jede Honigsorte, eine Zuckerquelle und beeinflusst den Blutzuckerspiegel. Der entscheidende Unterschied liegt im glykämischen Index (GI). Der GI von Manuka-Honig liegt in einem moderaten Bereich, meistens zwischen 50 und 60. Im Vergleich dazu hat gewöhnlicher Haushaltszucker einen höheren GI von etwa 65. Das bedeutet, Manuka-Honig lässt deinen Blutzuckerspiegel tatsächlich langsamer ansteigen als reiner Haushaltszucker. Doch Vorsicht: Dieser moderate Anstieg ist nicht mit dem Effekt von Lebensmitteln mit einem wirklich niedrigen GI zu verwechseln, wie etwa Nüssen oder Vollkornprodukten. Diese lassen deinen Blutzucker deutlich weniger in die Höhe schnellen.

 

Ist Manuka-Honig eine gute Alternative zu Zucker?

Wenn du generell weniger Zucker zu dir nehmen willst und dabei besonders raffinierten Zucker meiden möchtest, fällt die Wahl oft auf Honig. Sehen wir uns daher im Folgenden kurz an, inwiefern Manuka-Honig eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichem Zucker darstellen kann:

Im Vergleich zu herkömmlichem Zucker enthält Manuka-Honig nicht nur Glucose und Fructose, sondern auch kleine Mengen Mineralstoffe, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Stoffe machen ihn zu einem „komplexeren“ Süßungsmittel. Dennoch bleibt er energiereich: Ein Teelöffel liefert rund 30 Kilokalorien – ähnlich wie normaler Zucker.

Wenn du deinen Zuckerkonsum bewusst reduzieren möchtest, kann Manuka-Honig dir helfen, weniger, aber besser zu süßen. Sein kräftiger Geschmack sorgt dafür, dass du weniger davon brauchst. Das kann ein Vorteil sein, wenn du dich ausgewogen ernähren willst. Zudem hat er, wie bereits erwähnt, einen niedrigeren glykämischen Index als Haushaltszucker.

Aber: Auch wenn Manuka-Honig etwas anders als herkömmlicher Haushaltszucker zusammengesetzt ist und einen niedrigeren GI hat, ändert das nichts daran, dass er Zucker enthält. Er sollte also als Genussmittel betrachtet und in moderaten Mengen genossen werden.

 

Manuka-Honig für Diabetiker - Was wird aktuell erforscht?

Manuka-Honig hat einige Eigenschaften, die im Zusammenhang mit Diabetes von Interesse sind und aktuell erforscht werden.

• Antioxidantien und Zellschutz: Bei Diabetes spielt oxidativer Stress eine Rolle bei der Entstehung von Komplikationen. Manuka-Honig enthält natürliche Antioxidantien. Ob diese Substanzen einen Schutzmechanismus gegen oxidativen Stress darstellen können, wird aktuell wissenschaftlich untersucht.
• Verbesserte Insulinempfindlichkeit? Einige präklinische Studien untersuchen die Frage, ob die bioaktiven Inhaltsstoffe des Honigs die Insulinempfindlichkeit verbessern könnten. Das würde bedeuten, dass dein Körper das Insulin wieder besser nutzen kann. Allerdings gibt es hierzu noch keine belastbaren Ergebnisse aus Humanstudien. Somit kann man keine Wirkung auf die menschliche Gesundheit ableiten.
• Wundheilung bei diabetischen Fußgeschwüren: Die antibakterielle Wirkung von Manuka-Honig hat ihm den Einsatz bei der Behandlung von Wunden beschert. Speziell bei diabetischen Fußgeschwüren wird er in medizinisch überwachten Fällen eingesetzt. Wichtig ist hierbei: Dies geschieht in der Regel mit medizinisch aufbereitetem Manuka-Honig und sollte nicht ohne ärztliche Aufsicht geschehen.

 

Ist Manuka-Honig für Diabetiker geeignet? – Der MGO-Wert

Auch wenn Manuka-Honig für Diabetiker aufgrund seiner stärkeren Süße und seines niedrigeren glykämischen Index interessant ist, haben Diabetiker aufgrund des hohen MGO-Werts im Honig manchmal Bedenken. Sehen wir uns diesen Umstand im Folgenden kurz genauer an:

Studien zeigen, dass Menschen mit Diabetes im Vergleich zu gesunden Menschen tendenziell höhere Methylglyoxal-(MGO)-Spiegel im Blut aufweisen, die als Folge gestörter Zuckerstoffwechselprozesse entstehen können. Daraus wird gelegentlich geschlossen, dass Manuka-Honig für Diabetiker ungeeignet sei, weil er selbst MGO enthält. Hierbei muss man jedoch folgenden Unterschied verstehen:

Das MGO im Honig ist eine externe, im Lebensmittel vorhandene Substanz, die im Verdauungstrakt weitgehend umgesetzt oder gebunden wird und daher nicht zwangsläufig in relevanten Mengen in den Blutkreislauf gelangt. Aktuelle Studien liefern keine klaren Belege dafür, dass der moderate Verzehr von Manuka-Honig die körpereigenen MGO-Spiegel bei Diabetikern erhöht. Deshalb sollte man Manuka-Honig für Diabetiker nicht pauschal als „gefährlich“ einstufen, sondern seinen Verzehr – wie bei allen zuckerhaltigen Lebensmitteln – maßvoll und in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt handhaben.

 

Manuka-Honig für Diabetiker: Worauf du achten solltest

Wenn du als Diabetiker Manuka-Honig genießen möchtest, solltest du also einige Punkte berücksichtigen.

• Achte auf die Menge
  Oft reicht schon ein halber Teelöffel aus, um Speisen oder Tee leicht zu süßen. Kleine Mengen wirken sich meist deutlich weniger auf den Blutzucker aus als größere Portionen.
• Beobachte deine Reaktion und miss deinen Blutzucker
  Jeder Körper reagiert unterschiedlich. Miss deinen Blutzucker vor und nach dem Verzehr, um zu sehen, wie dein Körper auf Manuka-Honig reagiert. So kannst du selbst einschätzen, ob er für dich gut verträglich ist.
• Wähle hochwertigen Honig
  Achte beim Kauf von Manuka-Honig auf geprüfte Qualität – etwa durch Laboranalysen und klare Angaben zum MGO-Wert. Seriöse Anbieter geben zudem die Herkunft an und achten auf eine transparente Rückverfolgbarkeit. So kannst du sicher sein, echten Manuka-Honig zu bekommen.
• Vermeide Kombinationen mit stark zuckerhaltigen Lebensmitteln
  Wenn du Manuka-Honig isst, kombiniere ihn lieber mit Eiweiß oder Ballaststoffen (z. B. Joghurt, Nüsse oder Vollkornbrot). So steigt dein Blutzucker langsamer an.
• Halte Rücksprache mit deinem Arzt
  Wenn du Diabetiker bist und/oder Insulin oder andere Medikamente einnimmst, empfehlen wir dir, die Verwendung von Manuka-Honig mit deinem Arzt abzustimmen. Die Informationen in diesem Beitrag ersetzen keine ärztliche Beratung und dienen ausschließlich der allgemeinen Orientierung. Nur dein Arzt oder deine Ärztin kann individuell beurteilen, ob und in welcher Menge Manuka-Honig für dich geeignet ist.
• Wundbehandlung nur unter ärztlicher Aufsicht:Wenn es um die Behandlung von Wunden geht, verwende Honig nur auf ärztliche Anweisung. Es gibt spezielle, zertifizierte Medizinprodukte (bspw. für medizinische Zwecke aufbereiteter Manuka-Honig), die für diesen Zweck vorgesehen sind.

 

Tipps für den Kauf von hochwertigem Manuka-Honig

Wenn du Manuka-Honig kaufen willst, solltest du genau hinschauen. Der Markt ist groß, und es gibt viele Mischprodukte, die nicht den echten MGO-Gehalt enthalten, der auf dem Etikett steht.

Achte daher beim Kauf auf folgende Kriterien:

• Zertifizierter MGO-Wert: Achte auf Angaben wie 100+, 250+, 400+ oder 550+. Je höher der Wert, desto höher der MGO-Gehalt und intensiver der Geschmack. Der MGO-Gehalt muss von einem Labor bestätigt sein.
• Laborgeprüft: Hochwertige Manuka-Honige werden im Labor zusätzlich auf Pestizide, Sortenreinheit und weitere Qualitätsmerkmale geprüft.
• Nachverfolgbarkeit: Bei seriösen Anbietern kannst du deinen Manuka-Honig via QR-Code bis zum Ernteort zurückverfolgen.
• Nachhaltige Verpackung: Hier bei Manuka Valley bieten wir dir den wertvollen Honig im abgedunkelten Glas mit Bambusdeckel an. Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff und die Gläser können recycelt werden.

 

Manuka-Honig für Diabetiker im Alltag

Auch mit Diabetes musst du nicht vollständig auf süßen Geschmack verzichten. Du kannst Manuka-Honig gezielt und sparsam verwenden, um Speisen geschmacklich aufzuwerten.

Einige Ideen:

• Ein halber Teelöffel im Tee oder Kräuteraufguss
• Ein wenig auf Naturjoghurt mit Nüssen und Beeren
• Zum Süßen von Haferflocken oder Porridge
• In kleinen Mengen in selbstgemachten Dressings oder Marinaden

So kannst du den besonderen Geschmack von Manuka-Honig genießen, ohne deinen Blutzucker unnötig zu belasten.

 

Fazit – Ist Manuka-Honig für Diabetiker geeignet?

Die Antwort auf die Frage „Ist Manuka-Honig für Diabetiker geeignet?“ lautet: in Maßen ja, aber mit Bedacht.

Wenn du kleine Mengen genießt, deinen Blutzucker regelmäßig kontrollierst und auf Qualität achtest, kannst du Manuka-Honig bewusst in deinen Alltag integrieren. Er hat einen etwas niedrigeren glykämischen Index als Haushaltszucker und besitzt eine höhere Süßkraft, sodass du für die gleiche Süße oft weniger benötigst. Der charakteristische, leicht würzige Geschmack von Manuka-Honig macht ihn – maßvoll verwendet – zu einer besonderen und genussvollen Ergänzung deiner Ernährung.

Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung. Wenn du Diabetes oder andere Beschwerden hast, besprich die Verwendung von Manuka-Honig bitte mit deinem Arzt.